Frankfurt A.M. Der Überfall auf die Ukraine brachte das Russland-Geschäft der Ekosem-Agrar AG in Schwierigkeiten. Ekosem-Agrar ist die deutsche Holding der Ekoniva, eines der größten russischen Agrar unternehmen und der größte russische Milchproduzent mit rund 220000 Rindern. Nun fürchtet die Holding, dass sie zwei Anleihen nicht zurückzahlen kann, und will einen Vergleich mit den Anleihegläubigern erreichen. Die erste Anleihe aus dem Jahr 2012 belief sich auf 78 Mio. €, die zweite Anleihe aus 2019 auf 40,5 Mio. €. Nachdem der erste Versuch eines Vergleichs am 9. und 10. Mai scheiterte, da das geforderte Quorum von 50 Prozent der Gläubiger nicht erreicht wurde, steht nun für den 30. und 31. Mai ein neuer Termin an.
„Der Russland-Ukraine-Konflikt hat für die Ekosem-Agrar AG negative Auswirkungen bei der Finanzierung am Kapitalmarkt und im Zahlungsverkehr aus Russland heraus", erklärt Ekosem-Finanzvorstand Wolfgang Bläsi (Foto). „Deshalb ist die Gesellschaft derzeit nicht in der Lage, die Bedienung der Anleihen zu gewährleisten. Das potenzielle Risiko des Zahlungsausfalls ist nur durch eine Verlängerung, Zinsreduktion und eine Rangrücktritts- oder Stundungslösung für die Zinsen vermeidbar." Im Interview auf unserer Website gibt Bläsi Einblicke in den russischen Agrarmarkt. OD
agrarzeitung.de/ekosem
PHOTO (COLOR): Foto: Ekosem
By Olaf Deininger
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