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Jörg Nowicki Deichmann zieht sich komplett aus Russland zurück und hat das Geschäft an ein Mitglied des Managements vor Ort verkauft. Es handele sich um insgesamt 37 Läden inklusive Inventar, Restbeständen "sowie aller weiteren Rechte und Pflichten", wie ein Sprecher mitteilt. Die Warenbelieferung sei schon vor mehreren Wochen eingestellt worden. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Geschäfte sollen umfirmiert und künftig als eigenständiges und von Deichmann unabhängiges Unternehmen unter einem anderen Markennamen geführt werden. Weder der Name des Übernehmers noch der neue Markenname werden bekannt gegeben.
"Mit diesem unternehmerischen Schritt setzen wir ein klares Zeichen für den Frieden und gegen die furchtbaren humanitären Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Gleichzeitig war es uns dabei aber auch wichtig, bestmöglich unserer sozialen Verantwortung gegenüber unseren rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den russischen Filialen gerecht zu werden. Unser Ziel war von Beginn an eine geordnete Beendigung der Geschäftstätigkeit. Und genau dies ist gelungen, indem wir Deichmann Russland in gute Hände übergeben haben", heißt es. Deichmann war seit 2014 in Russland vertreten. In der Ukraine ist der Essener Schuhkonzern (u.a. Deichmann, Snipes) nicht vertreten.
Deichmann steht damit in einer Reihe mit anderen internationalen Handelskonzernen, die sich ebenfalls komplett vom russischen Markt verabschiedet haben. Dazu zählen unter anderem McDonald's, Starbucks und Obi sowie die polnische LPP-Gruppe, für die das Russland-Geschäft mit einem Viertel aller Filialen eine große Bedeutung hatte.