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So stark wie noch nie in der Firmengeschichte. Schon vor einigen Wochen hatte die Geschäftsführung von Marc O'Polo frohlockt und ein Rekordjahr vorausgesagt. Nun bestätigen Ergebnisse die Prognose. Im Geschäftsjahr 2021/22 (31. Mai) hat die Marc O'Polo Group inklusive Lizenzgeschäft einen vorläufigen Markenumsatz von 592 Mio. Euro erzielt, teilt das Unternehmen mit. Der Markenumsatz ergebe sich aus dem Konzernumsatz der Marc O'Polo Group und den Umsätzen, die die Lizenzpartner mit Marc O'Polo-Produkten generieren, so ein Unternehmenssprecher. Die nun erzielten Markenumsätze kommen einer Steigerung von 35% gegenüber dem Vorjahr (440 Mio. Euro) gleich, so die Casual-Marke. Beim Ergebnis vor Steuern (Ebit) wuchs das Unternehmen überproportional, trotz zum Teil großer Investitionen, heißt es. In den vergangenen Monaten hat Marc O'Polo in den Neubau eines "House of Product" am Firmensitz in Stephanskirchen, die Einführung eines ERP-Systems und die Nachhaltigkeits- und Internationalisierungsstrategie investiert.
"Erstmals in der Unternehmensgeschichte haben wir mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet. Unsere Strategie und die Investitionen in Internationalisierung, Modernisierung der Marke und Nachhaltigkeit von Produkten und Unternehmen zahlen sich voll und ganz aus", sagt Maximilian Böck, CEO der Marc O'Polo AG. Besonders bedeutsam sehe er das Ergebnis vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie, dem Ukraine-Krieg, den steigenden Rohstoffpreisen und Lieferschwierigkeiten sowie der sich wandelnden Konsumlaune.
Als Treiber des Umsatzwachstums bezeichnet das Unternehmen vor allem die Linie Marc O'Polo Denim, die im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fast 80% Plus verzeichnet hat und sich an eine jüngere modische Zielgruppe richtet. Weitere Dynamik komme durch die positive Entwicklung in den internationalen Märkten. Im Export verzeichnet Marc O'Polo ein Wachstum von 40%. In der Region Deutschland/Österreich/Schweiz, die das Unternehmen als "Kernregion" bezeichnet, stieg der Umsatz um 31%.
Hinzugewonnen haben laut Unternehmensangaben auch die Segmente Schuhe und Accessoires mit einem Plus von 50,4% bzw. 60,3%. "Dank unserer Strategie sind wir nicht nur im Umsatz voll auf Kurs, sondern konnten auch unsere Profitabilität nachhaltig steigern. Dies schafft die Basis für weiteres Wachstum", sagt Markus Staude Skowronek, CFO/CHRO der Marc O'Polo AG. Genaue Angaben zur Profitabilität macht das Unternehmen nicht.
Zu den Meilensteinen des abgelaufenen Geschäftsjahres zählt das Unternehmen die Erschließung 18 weiterer internationaler Märkte, die Eröffnung des Pariser Stores sowie des Pariser Showrooms der als internationaler Hub für weiteres Wachstum dienen soll. Nach eigenen Angaben ist die Marke weltweit in 41 Ländern mit 2268 POS präsent, dazu zählen 115 eigene Läden, 172 Franchise-Stores, außerdem 915 Shop -in-Shops.
Wie soll es mit dem Wachstum weiter gehen? CEO Böck, hat als Markenumsatzziel die Millarde fest im Blick. Bis 2024 will er mit der Marke Erlöse von 700 Mrd. Euro erzielen. Potenziale sieht das Unternehmen vor allem im Ausbau des Menswear-Anteils sowohl im Casual- als auch im Denim-Segment. Mit Menswear konnte das Unternehmen ein Umsatzplus von 46% verbuchen, die Männermode hat damit einen Umsatzanteil von rund 32%, heißt es.
Zusätzliche Dynamik verspricht sich das Unternehmen von neuen, jüngeren Zielgruppen, die das Unternehmen mit den Themen Fashion, Funktion und Nachhaltigkeit begeistern will. Die Zahl der Käufer und Käuferinnen seit dem Jahr 2019 in der Zielgruppe der unter 29-Jährigen sei um 267% gestiegen, bei den 20 -bis 44-Jährigen um 122%. Schon 2023 sollen alleProdukte, so das definierte Unternehmensziel, nachhaltig sein, heißt es. Bis 2025 strebt das Unternehmen zudem Klimaneutralität sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktseite an.
By Sebastian Schwarz