Minderjährige Geflüchtete aus der Ukraine und ihre Familien – Erste Erfahrungen aus der interkulturellen Versorgungspraxis sowie der Flüchtlingsambulanz/Hamburg.
In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Jg. 72 (2023-02-01), Heft 2, S. 129-147
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Due to the Russian invasion in Ukraine, many families were forced to flee to Germany, often having to leave relatives behind.The outpatient clinic for refugees at Universitätsklinikum Eppendorf coordinates the psychosocial and psychotherapeutic care for refugee minors from Ukraine in Hamburg. The intercultural practice for child and adolescents psychiatry offers on-site consultations for children and adolescents in camps in order to provide a low-threshold access to counseling and diagnostics. Diagnostic and therapeutic experiences to this point indicate the contribution of multifactorial stress to the development of symptoms in Ukrainian minors.The threat of war and displacement seems to be only one of many factors. Although there are some remarkable resilience factors for Ukrainian refugee children and adolescents in comparison to refugees from other countries of origin, the forced adaptation to living and studying conditions in Hamburg bears challenges for many. Additionally due to war experiences psychotherapeutic and psychiatric care is frequently needed. On Germany's side, there is a need for action to ameliorate the accessibility to the health care system for refugees and migrants. Support of therapists in this complex working field is thereby as important as advocacy for the needs of minor refugees in German society. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Durch den russischen Angriff auf die Ukraine wurden viele Familien dazu gezwungen, nach Deutschland zu fliehen, wobei sie häufig Angehörige zurücklassen mussten. Die Flüchtlingsambulanz am Universitätsklinikum Eppendorf hat die koordinierende Funktion für die psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung der minderjährigen Geflüchteten aus der Ukraine in Hamburg inne. Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die in den Erstaufnahmen für Geflüchtete in Hamburg untergebracht werden, haben einen niederschwelligen Zugang zu Beratung und Diagnostik in den kinder- und jugendpsychiatrischen Vor-Ort-Sprechstunden der interkulturellen KJP-Versorgungspraxis. Die bisher gemachten Erfahrungen in der diagnostischen und therapeutischen Arbeit mit den ukrainischen Minderjährigen und deren Familien in den ersten Monaten nach Ankunft in Hamburg weisen darauf hin, dass multifaktorielle Belastungsfaktoren für die Symptomentstehung entscheidend sind und Krieg und Vertreibung nur einen von vielen Faktoren darstellen. Im Vergleich zu Geflüchteten aus anderenHerkunftsländern bestehen bestimmte Resilienzfaktoren für ukrainische minderjährige Geflüchtete, dennoch sind die Belastungen intensiv, die durch die erzwungene Anpassung entstehen, zumal ein Großteil der Jugendlichen auf eine baldige Rückkehr hofft. Auch die psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgungsstrukturen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Um die Versorgung zu verbessern, besteht Handlungsbedarf sowohl auf der Ebene des Gesundheitswesens als auch auf der Ebene der Behandler/ innen und der Gesellschaft insgesamt. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Titel: |
Minderjährige Geflüchtete aus der Ukraine und ihre Familien – Erste Erfahrungen aus der interkulturellen Versorgungspraxis sowie der Flüchtlingsambulanz/Hamburg.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Zindler, Areej ; Wunderlich, Hannah ; Nitschke-Janssen, Meike |
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Zeitschrift: | Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Jg. 72 (2023-02-01), Heft 2, S. 129-147 |
Veröffentlichung: | 2023 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0032-7034 (print) |
DOI: | 10.13109/prkk.2023.72.2.129 |
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