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Die Stimmung im deutschen Modehandel ist gedrückt angesichts der Geschäftszahlen von 2022 und der weltwirtschaftlichen Probleme, die eine starke Belastung für Händler und Zulieferer darstellen. Das ergab eine Umfrage, die der Branchenverband BTE im Januar dieses Jahres durchgeführt hat.#/Demnach ist es im vergangenen Jahr rund einem Drittel der deutschen Modehändler gelungen, ein Bruttoumsatzplus von mehr als 5% zu erwirtschaften. Dies gilt unter Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten. Bei einem Viertel der Befragten erhöhte sich der Ertrag allerdings nur um 1% bis 5%.
Der Rest der Umfrageteilnehmer verzeichnete entweder kein Wachstum und lag zwischen minus 1% und plus 1%. Oder gar darunter: So gaben 11% der Befragten an, ein Minusgeschäft in einer Spanne von 5% bis 1% gemacht zu haben. 21% der Unternehmen standen bei einem operativen Verlust von 5% oder schlechter.
Der BTE sieht die Gründe für die problematischen Geschäftszahlen im Ukraine-Krieg, der zu steigenden Kosten geführt habe, welche die deutschen Unternehmen verkraften müssten. BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels stellt fest: "Angesichts der wohl weiter steigenden Kosten und gleichzeitig unsicheren Umsatzentwicklung dürften rund die Hälfte der Unternehmen Probleme haben oder bekommen, notwendige Investitionen in ihre Wettbewerbsfähigkeit zu finanzieren."
Die Ergebnisse der Umfrage nach den Umsatzerwartungen für das neue Geschäftsjahr fallen aufgrund der Erfahrungen im vergangenen Jahr eher verhalten aus. So rechnen die Befragten zu nahezu gleichen Teilen mit Stagnation beziehungsweise mit einer leichten Verbesserung des Umsatzwachstums. Allerdings haben auch 16% die Befürchtung, in einer Verlustspanne von 1% bis 5% zu liegen.
Dabei konnte der deutsche Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren in absoluten Zahlen 2022 ein reales, also inflationsbereinigtes Plus von 30,4% verbuchen, vermeldet das Statistische Bundesamt. Die Umsatzzahlen lagen im Vergleich zu 2019 jedoch real noch 7,6% unter dem Niveau der Vorkrisen-Zeit. Der gesamte Einzelhandel übertraf das bisherige Rekordjahr 2021 um 7,8% und erreichte somit ein Volumen von 633,4 Mrd. Euro. Jedoch lediglich auf nominaler Basis. Preisbereinigt lagen die Erlöse 0,6% unter dem Vorjahreswert.
By Jana Wilhelm